Kinderzimmer einrichten nach Montessori – Tipps & Tricks

Ein Kinderzimmer nach Montessori!

Die Erziehung des eigenen Kindes zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit umfasst auch die passende Raumgestaltung des Kinderzimmers nach Montessori. Dazu reicht es nicht aus, wenn man lediglich Arbeitsmaterialien nach Montessori zur Verfügung stellt.

Es ist notwendig, dass die Umgebung im eigenen Kinderzimmer die Selbstständigkeit der Kinder fördert.

Eine individuelle Entwicklung des Kindes ganz nach dem Grundgedanken von Montessori bedarf dementsprechend auch der Berücksichtigung der geeigneten Raumumgebung.

Die dazu notwendigen Möbel nach Montessori müssen dem Kind den Weg zur Eigenständigkeit frei räumen. Dementsprechend sollen die Kinder mithilfe dessen alltägliche Aufgaben ohne fremde Hilfe meistern können.

1. Ein Schlafbereich als Ruhezone

  • Für den Schlafbereich des Kindes sollte ein Bodenbett genutzt werden. Damit kann das Kind bei Bedarf selbst zu Bett gehen.
  • Es räumt dem Kind die Möglichkeit ein, sich selbstständig ins Bett legen zu können.

Im Gegensatz dazu, schränkt bspw. ein Gitterbett das Kind in der Selbstständigkeit ein, da es sich nicht selbstständig hineinlegen kann.

Dieser Bereich sollte auch nicht zu viele Dekorationen und Spielsachen beinhalten. Damit schafft man eine Ruhezone für das Kind. Somit eignet sich eine schlichte Gestaltung des Bereiches, rund um das Bodenbett besonders.

Wenn das Kind jedoch hauptsächlich im Elternbett schläft, sollte trotz dessen nicht auf einen frei zugänglichen Schlafbereich im Kinderzimmer verzichtet werden. Das Kind kann sich dementsprechend auch über den Tag verteilt im eigenen Zimmer zur Ruhe legen.

2. Die geeignete Sitzecke für ein eigenständiges Arbeiten

Nach Montessori ist die Verfügbarkeit von einem Tisch und einem Stuhl für das Kind im Kinderzimmer unabdingbar. Hierzu hat Maria Montessori selbst für Kinder geeignete Stühle entwickelt.

Diese Stühle haben eine Sitzhöhe von ca. 25 cm und sind damit bereits für Kinder ab einem Jahr zugänglich. Dies ermöglicht es dem Kind, sich ebenfalls ohne fremde Hilfe eigenständig auf den Stuhl zu setzen.

3. Ein Offenes Bücherregal

Ein Bücherregal in der Höhe des Kindes im Kinderzimmer erlaubt dem Kind einen vollständig freien Zugang auf die Bücher.

Weiterhin ist es notwendig, dass die Bücher nach vorne gerichtet sind und somit das Interesse des Kindes wecken. Damit kann das Kind sich ein Buch aus dem Bücherregal aussuchen und sich dazu auf den eigenen Stuhl setzen.

Dies verdeutlicht die Möglichkeiten der Nutzung dieser geeigneten Möbel. Hinzu kommt die Notwendigkeit, dass die darin enthaltenen Bücher stets ausgetauscht werden sollten, um das Interesse der Kinder immer wieder neu zu wecken.

4. Ein Offenes Regal für Spielsachen & Lernmaterialien im Kinderzimmer

Ein solches Regal bietet nach Maria Montessori zwei Entwicklungsmöglichkeiten. Zunächst ist jedoch wichtig, dass auch dieses Regal so hoch ist, dass ein Kind darauf zugreifen kann.

Zum einen kann das Kind auch hier selbstständig nach den Spielsachen greifen und diese auch wieder selbst zurücklegen.

Zum anderen haben die Spielsachen und Materialien in einem solchen Regal einen festen Platz. Dementsprechend kann das Kind im Laufe der Zeit lernen, die Spielsachen eigenständig an ihren ursprünglichen Platz zu legen.

  • Damit das Kind dies jedoch erkennen kann, dürfen nicht zu viele Spielsachen und Materialien auf das Regal gelegt werden.
  • Damit wird das Kind unnötig überfordert und hat Schwierigkeiten, einen Überblick zu erhalten.

Auch hierbei sollten die darin enthaltenen Spielsachen und Materialien immer wieder gewechselt werden, damit das Kind nicht das Interesse verliert.

5. Das Spielen am Boden

Zum eigenständigen Spielen am Boden muss ein dazu geeigneter Teppich und Zimmer gelegt werden. Auch Kissen und kleine Decken und Matratzen, erlauben einem bereits sehr jungen Kind, die eigenen Bewerbungsmöglichkeiten am Boden zu erforschen.

6. Ein strukturierter Kleiderschrank

Ab einem Alter von ca. 3 Jahren sollte einem Kind ein frei zugänglicher Kleiderschrank zur Verfügung gestellt werden.

  • Dabei ist es notwendig, dass die Kleidung am besten am Kleiderhaken nebeneinander angeordnet ist.
  • Dies erlaubt es dem die Kind die Kleidung selbstständig heraus zu suchen.

Weiterhin sollte die darin enthaltene Kleidung dem Kind ermöglichen, sich selbstständig anzuziehen. Damit werden die ersten Schritte gelegt, um zu lernen, wie es sich schrittweise anziehen kann.

8. Die Wandbilder auf Augenhöhe

Bei Wandbildern sollte beachtet werden, dass diese auf die Höhe des Kindes angehängt werden. Dies erleichtert es den Kindern, sich die Bilder anzusehen und umzustellen, ohne sich dazu verrenken zu müssen.

9. Ein niedriger Lichtschalter

Die Förderung der Eigenständigkeit des Kindes beinhaltet auch die Entscheidung zu den Lichtverhältnissen im Kinderzimmer. Mit einem Lichtschalter in der Höhe des Kindes kann das Kind diese Entscheidung eigenständig treffen.

Da in einigen Häusern und Wohnungen bereits Lichtschalter installiert sind und nicht mehr umgebaut werden können, kann hierzu ein Hocker eingesetzt werden. Damit kann das Kind darauf steigen und den Lichtschalter bedienen. Hierzu sollte das Kind jedoch nicht zu jung sein. Es empfiehlt sich ab 3 Jahren. Für jüngere Kinder kann eine Lampe verwendet werden, die auf Berührungen reagiert.

12. Ein Spiegel für verschiedene Perspektiven

Kinder erkennen sich selbst bereits ab einem Alter zwischen 12 und 18 Monaten. Dabei bietet ihnen ein Spiegel im Kinderzimmer die Möglichkeit, sich und ihren Körper eigenständig wahrzunehmen.

Weiterhin können sie diesen auch zum Spielen nutzen, wie bspw. zum Grimassenschneiden. Zum anderen können die eigenen Spielsachen und das gesamte Kinderzimmer aus einer anderen Perspektive wahrgenommen werden.

Hierbei sollte dieser Spiegel so eingesetzt werden, dass das Kind problemlos reinschauen kann und dabei keine den gesamten Körper sehen kann. Für Kinder, die jünger als drei Jahre sind, sollte hierbei eher Spiegelfolie verwendet werden. Dies gewährleistet die Sicherheit der Kinder.

Die Vor- und Nachteile einem Kinderzimmers nach Montessori:

Nachteile

Ein Kinderzimmer nach setzt Montessori voraus, dass bspw. der Boden die notwendige Wärme abgibt, wenn ein Bodenbett eingesetzt wird. Nicht alle Haushalte verfügen jedoch über eine Bodenheizung. Weiterhin ist es notwendig, dass trotz der Förderung der Eigenständigkeit, wie bspw. im Einkleiden die Eltern eingreifen, wenn das Kind sich nicht die Jacke überziehen möchte, um das Haus zu verlassen. In so einem Fall ist es auch hierbei notwendig, dass die Eltern vorsichtig eingreifen und dem Kind die Temperaturunterschiede erklären.

Vorteile

Ein Kinderzimmer nach Montessori erlaubt dem Kind eine vollständig freie Entfaltung und Entwicklung. Hierbei steht vor allem ein Begriff im Mittelpunkt: Individualität.


Eine individuelle Entwicklung nimmt fremde Einwirkungen auf die Persönlichkeit des Kindes heraus und fördert die eigenen Stärken. Selbstverständlich lernt das Kind in einer solchen Entwicklung auch, dass eigene Schwächen und Förderbedarfe vorhanden sind.

Diese Erfahrung und Erkenntnis sind jedoch notwendig, um zu erkennen, dass auch solche Hürden im Laufe der Entwicklung gemeistert werden können. Dementsprechend erlaubt ein Kinderzimmer nach Montessori dem Kind diese entwicklungsrelevanten Schritte selbst gehen und den Eltern, die Kinder dabei zu begleiten und nicht zu leiten.

David Reisner

Ich (David Reisner) betreibe das Projekt Wohntraumjournal, um aktuelle Möbel Trends, Wohnideen, Garten-Inspirationen, Gadgeets, Haushalts-Tipps Produktneuheiten und Inspirationen zu teilen. Ich bin selbst im Online-Marketing aktiv, liebe toll gestaltete Hotel-Zimmer und neue Inspirationen für Wohnen, Leben und Deko-Ideen auf Reisen in verschiedene Länder zu entdecken. Die neuesten Tipps, aktuelle Produkte von Top-Marken und Möbel Neuheiten gibt es hier im Ratgeber und im umfangreichen Shopping Bereich. Viel Freude Ihnen beim Lesen und Einrichten!

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